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Schule - Bildung

ADHS, Autismus, Sprechprobleme: Immer mehr Kinder brauchen Unterstützung

Immer mehr Kinder im Vorschulalter werden auf Entwicklungsstörungen abgeklärt.
«Wir alle sollten die Kinder wieder mehr so annehmen, wie sie sind», sagt Kinderarzt Michael von Rhein.Bild: Shutterstock

«Aktuell kommen wir nicht mehr aus dem Abklären raus – eine bedenkliche Entwicklung»

Eine wachsende Anzahl an Kindern wird auf Entwicklungsstörungen abgeklärt. Woran liegt das und was lässt sich dagegen tun? Ein Kinderarzt, eine Primarlehrerin und eine Heilpädagogin geben Auskunft.
19.10.2025, 10:4219.10.2025, 10:54

«Immer mehr Kinder im Vorschul- und Schulalter sind auf Unterstützung angewiesen. In den vergangenen 10 Jahren ist der Bedarf um mindestens 30 Prozent angestiegen. Lehrpersonen empfinden die Situation als zunehmend überfordernd.»

Das sagt Michael von Rhein, Leiter des Bereichs Sonderpädagogik und leitender Arzt in der Abteilung Entwicklungspädiatrie am Kinderspital Zürich.

Die Fachpersonen der Abteilung klären Kinder ab, die Entwicklungs- oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Etwa die Diagnose ADHS. Oder eine Autismus-Spektrum-Störung. Nebst dem generellen Bedarf an Unterstützung hat gerade auch die Anzahl an Kindern mit einer Autismus-Spektrum-Störung deutlich zugenommen, so von Rhein.

Michael von Rhein ist nebst seinen Aufgaben als Arzt auch in der pädiatrischen Forschung tätig.
Michael von Rhein ist nebst seinen Aufgaben als Arzt auch in der pädiatrischen Forschung tätig.bild: kinderspital zürich

Über die Gründe für diesen signifikanten Anstieg kann von Rhein nur spekulieren. Der Mediziner erwähnt die Früherfassung, die möglicherweise besser funktioniert. «Vielleicht hat man diese Kinder mit besonderen Bedürfnissen vor zehn, zwanzig Jahren weniger wahrgenommen.»

Eine weitere Erklärung könnte die Covid-19-Pandemie sein. «Kinder hatten da möglicherweise weniger Lern- und Austauschgelegenheiten.» Einen Ausschlag in den Daten stellt von Rhein in den Jahren der Pandemie jedoch nicht fest.

Überbehütete Kinder

Den von Pädiater von Rhein erwähnten Anstieg an Kindern mit Unterstützungsbedarf in den vergangenen zehn Jahren hat auch Esther Denzler feststellen können.

Denzler, seit einem Jahr pensioniert, war über 40 Jahre lang als Primarlehrerin im Kanton Zürich tätig. Zudem war sie als DaZ-Lehrerin (Deutsch als Zweitsprache) und als Heilpädagogin aktiv. Unzählige Kinder hat sie in deren ersten Schuljahren begleitet.

Auch Denzler verfügt über keine belastbaren Daten, welche die Zunahme auf spezifische Gründe zurückführen könnten. Ihr sind über die Jahre aber zahlreiche negative Entwicklungen aufgefallen:

«Kinder bewegen sich weniger als früher.»
Esther Denzler, ehemalige Primarlehrerin

Sie würden weniger Zeit draussen verbringen. Und viele Eltern würden ihre Kinder überbehüten. «Wir hatten Kinder, die jeden Tag mit dem Auto in die Schule gefahren wurden, aus Angst, dass ihnen etwas passieren könnte», erzählt Denzler. Hinzu komme ein schwieriger Umgang mit digitalen Medien.

Ein Kind im Vorschulalter bei einer Psychologin.
Die Anzahl an Kindern im Vorschul- und Schulalter, die abgeklärt werden, nimmt deutlich zu.Bild: Shutterstock

Denzler stellte im Schulalltag fest, dass sich die Schwierigkeiten der betroffenen Kinder nicht mehr nur auf eine Auffälligkeit beschränken liessen. Oft seien verschiedene Bereiche der Entwicklung tangiert gewesen, sei dies motorisch, sprachlich, kognitiv oder auch emotional. Sie sagt:

«Gewisse Kinder haben komplexe Rucksäcke – eine grosse Herausforderung für sie, aber auch für die Schule.»

Der früheren Primarlehrerin machten im Unterricht jedoch weniger diejenigen Kinder mit einer körperlichen, geistigen oder sprachlichen Beeinträchtigung zu schaffen. Vielmehr waren es jene mit einer Verhaltensauffälligkeit. Denzler führt aus:

«Verhaltensauffällige Kinder oder solche mit mangelnder Sozialkompetenz stören mit ihrem Benehmen den Rest der Klasse und können den ganzen Unterricht lähmen. So werden wichtige Ressourcen der Lehrperson gebunden, die sie für andere Kinder nicht mehr zur Verfügung hat. Kinder, die Hilfe beim Lernen benötigen, kommen so zu kurz.»
ADS/ADHS
Die Abkürzung ADS bedeutet Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Charakteristisch für ADS ist ein stark unaufmerksames und unkontrolliertes Verhalten. Kommt eine Hyperaktivität hinzu, wird von ADHS gesprochen, dem Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom.

Bei Kindern mit ADS oder ADHS bleiben Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten bestehen, sie wachsen nicht aus diesen Verhaltensweisen heraus. Kinder mit ADS oder ADHS können massive Schwierigkeiten in der Schule, zu Hause oder im Umgang mit Mitmenschen zeigen. (Quelle: adhsgruppe.ch)

Schulpsychologische Dienste sind überlastet

Fakt ist: Nicht nur der tatsächliche Unterstützungsbedarf, sondern auch der Wille, ein Kind auf ADHS oder eine andere Störung abzuklären, hat markant zugenommen. Die diesbezüglichen Zuweisungen von Schulkindern an die Abteilung Entwicklungspädiatrie stiegen in den vergangenen Jahren derart stark an, «dass wir das kaum noch bewältigen konnten», sagt Kinderarzt von Rhein.

Ein leeres Klassenzimmer. Immer mehr Kinder im Vorschul- und Schulalter werden auf ADHS und andere Störungen abgeklärt.
Verhaltensauffällige Kinder können eine ganze Klasse belasten.Bild: Shutterstock

Diese Tendenz sei nicht nur in Zürich festzustellen, sondern auch an anderen Standorten wie etwa in Winterthur. Bei Problemen in der Schule ist von Rhein deshalb bestrebt, dass betroffene Kinder für eine Erstabklärung zunächst den Schulpsychologischen Dienst aufsuchen. Auch, um unnötige medizinische Abklärungen zu vermeiden.

Die Schulpsychologischen Dienste seien jedoch zunehmend überlastet, erzählt die ehemalige Primarlehrerin Denzler. «Früher konnte ich bei starken Auffälligkeiten eines Kindes den Schulpsychologischen Dienst zu niederschwelligen Beratungen hinzuziehen. Nach einem Klassenbesuch haben wir jeweils die weiteren Schritte besprochen. Heute ist dieses Vorgehen mangels Ressourcen leider beinahe undenkbar.»

Über-Diagnostik

Obwohl eine Diagnostizierung in vielen Fällen wichtig sei, stört sich Kinderarzt von Rhein daran, dass heutzutage oft auch bei Kindern mit leicht auffälligem Verhalten rasch an eine Abklärung gedacht werde.

Er plädiert deshalb dafür, dass Kitas, Kinderärzte und Schulen personell ausreichend ausgestattet werden und Betreuungs- sowie Lehrpersonen dafür ausgebildet sein sollten, ein Spektrum an verschiedenen Kindern auszuhalten. Von Rhein betont:

«Nur Kinder mit klar erkennbaren Entwicklungsproblemen oder psychischen Störungen sollten ärztlich abgeklärt werden.»

Allerdings zeige der gesellschaftliche Trend leider in die andere Richtung. Nebst zunehmend verunsicherten Eltern sei die Schule diesbezüglich ein Treiber. Er führt aus: «Im schulischen Kontext kommt es vor, dass es heisst: ‹Dieses Kind funktioniert nicht ganz so, wie wir uns das vorstellen. Bestimmt hat es eine Krankheit oder Störung.›»

Von Rhein setzt sich für den Gegentrend ein: Kinder wieder mehr so anzunehmen, wie sie sind.

«Eine verkürzte Theorie»

Dagmar Rösler ist Präsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. Daneben arbeitet sie Teilzeit als Primarlehrerin. Zum Vorwurf, Schulen förderten Abklärungen, sagt sie: «Ich finde das eine etwas verkürzte ‹Theorie›.»

Die Gesellschaft verändere sich stark und mit ihr auch die Kinder. Die Heterogenität in Schulhäusern und Klassen nehme stetig zu. Diese veränderte Ausgangslage führe dazu, dass tatsächlich viele Kinder Hilfe benötigten.

Dagmar Roesler, Zentralpraesidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), spricht an einer Medienkonferenz ueber Schulabsentismus-Faelle, am Donnerstag, 7. August 2025, in Bern. (KEYS ...
Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz.Bild: keystone

Hinzu komme, dass «Lehrpersonen sich auch nicht dem Vorwurf ausgesetzt sehen möchten, weggeschaut und keine Unterstützung veranlasst zu haben». Rösler betont:

«Das Argument, dass man stattdessen die Kinder so nehmen muss, wie sie sind, trägt der grossen Komplexität, in der Lehrpersonen sich befinden, leider keine Rechnung.»

Kinder mit auffälligen Verhaltensweisen habe es schon immer gegeben, sagt die ehemalige Primarlehrerin Denzler. Dass man sie heute ernster nehme, sei eine positive Entwicklung. Sie befürwortet die gestiegene Sensibilisierung, dass die verantwortlichen Personen heute besser hinschauen. Aber auch Denzler sieht ein: «Aktuell kommen wir gar nicht mehr aus dem Abklären raus, das finde ich eine bedenkliche Entwicklung.»

Besonders problematisch sei dabei, dass der Fokus primär auf den erwähnten auffälligen, lauten Kindern liege. Das habe zur Folge, dass ein stilles, introvertiertes Kind mit Entwicklungsstörung unbemerkt bleiben könne.

Introvertierte Kinder können übersehen werden.
Introvertierte Kinder können übersehen werden.symbolBild: Shutterstock

Wie von Rhein verortet auch Denzler den gestiegenen Abklärungswillen und das Bedürfnis nach einer Diagnose primär bei den Schulen. Allerdings aus einem spezifischen Grund:

«Lehrpersonen können oft nur auf zusätzliche Unterstützung für ein Kind hoffen, wenn es abgeklärt ist oder eine Diagnose vorliegt. Das finde ich eine fragwürdige und oft auch schwierige Situation.»

Rösler vom Lehrerinnen- und Lehrerdachverband sagt dazu: «Das System verlangt Abklärungen, die zuerst getätigt werden müssen, bevor man Unterstützung erhalten kann.»

«Es braucht mehr Leute»

Könne bei der Abklärung kein eindeutiger Befund (z. B. ein niedriger IQ) festgestellt werden, seien die daraus resultierenden Unterstützungsmöglichkeiten meist sehr beschränkt. Die Lehrpersonen fühlten sich oft im Stich gelassen, sagt Denzler.

Für diese Kinder müsse sich die Klassenlehrperson sehr empathisch und zeitintensiv einsetzen, etwa mit aufwendiger Elternarbeit. Doch auch das habe regelmässig nicht ausgereicht. Sie sagt:

«Für Kinder ohne Diagnose braucht es ganz einfach mehr Leute im Klassenzimmer.»

Leute wie Ronja Meier*. Die Primarlehrerin beendete diesen Sommer die berufsbegleitende Ausbildung zur Heilpädagogin und war bereits im Beruf tätig. Aktuell begleitet sie an einer Zürcher Schule sechs Primarschulklassen während je drei Lektionen. Hinzu kommen vier weitere Lektionen für ein Kind mit besonderen Bedürfnissen, das im Rahmen der integrativen Schule Teil einer Regelklasse ist.

Heilpädagoginnen und Heilpädagogen unterstützen gezielt Kinder mit besonderen Bedürfnissen.
Heilpädagoginnen und Heilpädagogen unterstützen gezielt Kinder mit besonderen Bedürfnissen.symbolBild: Shutterstock

Pro Klasse (bis zu 26 Kinder) sind es vier bis sechs Kinder, welche die Unterstützung Meiers benötigen. Auf die Frage, ob dies alleine zu stemmen sei, antwortet die Heilpädagogin ernüchtert: «Nein, nicht wirklich. Ich kann nicht allen Kindern gerecht werden, die Hilfe benötigen.»

Auch seien drei Lektionen pro Klasse generell viel zu wenig. «Kinder auf dieser Stufe haben zehn Lektionen Mathe und Deutsch pro Woche. Was machen sie in den sieben Lektionen, in denen ich abwesend bin?» Diese Frage stelle sie sich immer wieder.

Der Sozialindex

Aktuell ist Meier in einem Zürcher Schulkreis mit sozioökonomisch bessergestellten Familien tätig. Dies führt, verglichen mit anderen Schulkreisen, zu einem höheren Sozialindex. Als Folge davon spricht die Stadt weniger Ressourcen. Für die Heilpädagogin ist dieses System nicht nachvollziehbar. Sie sagt:

«Auch eine sozial bessergestellte Familie kann ein Kind mit Lernschwierigkeiten oder einer Behinderung haben. Was zählt, ist der Einzelfall.»

Doch die Situation ist, wie sie ist: Weniger Ressourcen bedeuten weniger Lektionen, in denen Heilpädagoginnen zugegen sind. Das sei nicht nur für die betroffenen Kinder ein grosses Problem. «Von der Anwesenheit einer Heilpädagogin oder eines Heilpädagogen profitiert eine ganze Klasse. Durch konkrete Hilfestellungen und weil die jeweilige Lehrperson Aufgaben abgeben und sich den restlichen Kindern besser widmen kann.»

«Ich kann nicht allen Kindern gerecht werden, die Hilfe benötigen», sagt Heilpädagogin Ronja Meier.
«Ich kann nicht allen Kindern gerecht werden, die Hilfe benötigen», sagt Heilpädagogin Ronja Meier.Bild: Shutterstock

Zum Sozialindex nimmt Rösler vom Lehrerinnen- und Lehrerdachverband nicht konkret Stellung, ausser dass nicht alle Kantone ihn nutzen würden. Sie bestätigt jedoch, dass Schulen noch immer mit Personalmangel zu kämpfen hätten. Auch im Heilpädagogik- und Therapiebereich.

Rösler führt aus:

«Den nicht abebbenden Ruf nach mehr Ressourcen kann man damit abtun, dass ein Giesskannenprinzip nicht zielführend ist, oder damit, dass Lehrpersonen offenbar nie zufrieden sind mit den Ressourcen. Man kann ihn aber auch als wichtiges Zeichen anschauen, dass wir mit der integrativen Schule an eine Grenze gekommen sind und ernsthaft Lösungen suchen müssen, wie man diese gezielt und nachhaltig stärken kann.»

Den halben Tag Berichte schreiben

Wie Ex-Primarlehrerin Denzler ist auch Heilpädagogin Meier überzeugt, dass Ressourcen viel schneller und unkomplizierter gesprochen werden müssen. Extrem sei die Situation, wenn es wirklich eile. «Wenn ich merke, dass ein Kind sofort Hilfe braucht, dauert es fast eineinhalb Jahre, bis die Unterstützung bewilligt wird.»

Ob der Anstieg an Kindern mit Unterstützungsbedarf auch in den kommenden Jahren anhält? Entwicklungspädiater von Rhein hält sich mit einer Prognose zurück. Und verlässt sich lieber auf Daten. Er bleibt jedoch bei seiner Aussage: «Wir alle sollten die Kinder wieder mehr so annehmen, wie sie sind.»

*Name von der Redaktion geändert.

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393 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sandlerkönig Eberhard
19.10.2025 10:48registriert Juli 2020
Etwas weniger Bildschirmzeit und dafür etwas mehr Wald und Legos würde eventuell schon helfen…

Und mit den Gspändli den Schulweg erkunden anstatt von Hubschrauber-Mami mit dem BMW-Panzer gefahren zu werden.
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PeggyB
19.10.2025 11:24registriert Mai 2019
Ich sehe in den letzten 2-3 Jahren im ÖV und in Einkaufszentren vermehrt Kinder im Vorkindergartenalter, die im Buggy (leider kein Witz) Tiktok- und YouTube-Videos konsumieren. Daneben Elternteile, ebenfalls am Handy. Das erklärt für mich einen grossen Teil dieser Zunahme. Völlig klar, dass diese Kinder in vielen Bereichen Defizite haben. Daneben gibt es aber auch sehr viele Familien, die mit ihren Kindern aktiv in der Natur, in Museen etc aktiv sind. Das Gefälle zwischen diesen Gruppen ist also vermutlich schon im Kindergarten riesig und für einige Kinder kaum mehr kompensierbar.
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Phrosch
19.10.2025 11:38registriert Dezember 2015
Mir fällt im Alltag auch auf, wieviele Eltern am Handy hängen, obwohl sie mit ihren Kindern unterwegs sind. Und zwar nicht, um schnell den Fahrplan zu checken, sondern Videos oder Social Media oder Nachrichten anzuschauen. Sie beachten ihre Kinder nicht, reden nicht mit ihnen. Ich frage mich immer wieder, welchen Einfluss dies auf die Entwicklung der Kinder hat. Vor dem Smartphone-Zeitalter war dies gar nicht möglich. Auch wenn Eltern und Kinder nicht immer im Gespräch waren, waren die Eltern für die Kinder erreichbar, sie hörten, wenn das Kind sie ansprach. Das ist heute oft nicht möglich.
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